Eisvogelnisthilfen
Im direkten Umfeld zur Projektfläche sind fantastische Bedingungen, um Lebensräume für ein Flusshabitat zu fördern. Der zuständige Unterhaltungsverband 97 ist Kooperationspartner und gestattet nach Absprache die Durchführung von Maßnahmen auf seinen Flächen. Der Verein kann sehr flexibel und schnell agieren und Maßnahmen umsetzen.
Es wurde nicht nur eine Nisthilfe für den Eisvogel errichtet, sondern in diesen Gesamtkomplex wurden weitere komplexe Nistmöglichkeiten insbesondere für Wildbienenarten integriert.
Erfolgreiche Neuansiedlung des Eisvogels an der Hase
Der Eisvogel ist nach Jahrzehnte langer Abwesenheit dort wieder ansässig!
Am Übergang von der kleinen Hase zum Hahnenmoorkanal im Herzen des Hasetals wurde der Eisvogel erfolgreich angesiedelt. Die Ansiedlung erfolgte durch den gemeinnützigen Verein „Die Kreislauflandwirtschaft de Peerdehoff e.V.“ in Kooperation mit dem Unterhaltungsverband 97 Hase, der hierfür seine Uferflächen zur Verfügung stellte. Die unbürokratische und partnerschaftliche Zusammenarbeit wurde mit maximalem Erfolg belohnt: Seit April sind alle drei Eisvogelnisthilfen angenommen und bereits besiedelt! Erstmals gesichtet wurde der Eisvogel im Jahre 2013.
An einem kleinen Flussabschnitt in Menslage/Herbergen, der mit seinen beidseitigen Uferbäumen und mit Gehölz in Wassernähe als Flussallee einen optimalen Standort darstellt, wurden an geeigneten Stellen Eisvogelnisthilfen errichtet. Hierbei wurden Steilwände in das Ufer gebaggert und anschließend von Hand nachgearbeitet , die dem natürlichen Lebensraum des Eisvogels entsprechen. Zu Erprobungszwecken stellte der Verein neben den natürlichen Nisthilfen eine künstliche vorgefertigte Kasten-Nisthilfe zur Verfügung. Jedoch zeigte der Eisvogel eindeutig Präferenzen für die in das Ufer gegrabenen Steilwände . Dieses bestätigte die Erwartungen der Beteiligten, dahingehend, dass die Tierwelt möglichst natürliche Lösungen bevorzugt.
Der Eisvogel ist eine sog. 'Flaggschiffart', deren Bestand in Deutschland als dezimiert eingestuft und streng geschützt ist. Diese Arten sind Anzeiger für einen weitgehend noch intakten Lebensraum. Er ist ein zurückhaltender und sehr scheuer Vogel, der trotz seines glänzend-blauen Gefieders selten zu sehen ist. Ist er angesiedelt, sollten ortsunübliche Störungen von Außen entschieden vermieden werden.
Über den Standort der Nisthilfen möchte der Verein keine genauen Angaben machen, da bereits eine Niströhre in einem traurigen Fall von Biotopvandalismus beschädigt wurde. Aufgrund der Örtlichkeit kann ein Kind als Verursacher ausgeschlossen werden. Es ist bedauerlich, daß Erwachsene oder Jugendliche so etwas tun.
Die Eisvogelmaßnahme ist Teil eines Entwicklungskonzeptes eines gemeinnützigen Vereines im Zusammenhang mit einem angrenzenden freien und privaten Naturschutzgebiet, in dem weitere Maßnahmen zur Förderung von streng geschützten Arten durchgeführt werden. Im Jahr 2015 hat der Verein unter anderem mit dem Unterhaltungsverband 97 ein Nachtigallenprojekt in Nachbarschaft zu den Eisvogelnisthilfen begonnen, um ein außerordentlich zahlreiches Nachtigallvorkommen in diesem Bereich weiter zu fördern. Zwischen Trimpenbrück(Hahnemoorkanal) und Winkum/Hollrah befindet sich wohl das größte, gesichertste und geschlossenste Nachtigallenvorkommen im nördlichen Landkreis Osnabrück. Wer Anfang bis Ende Mai in den späten Abendstunden über die Acker- Schnackertour im Bereich von Hahlen über Trimpenbrücke nach Herbergen/ Menslage oder über den entsprechenden Radwegabschnitt der Kreisstraße fährt, wird schon von weitem den Gesang der Nachtigallen hören können .
Außerdem wird noch ein Pilotprojekt in der Nähe betreut und weiter entwickelt, eine künstliche Steilkante zur Ansiedlung von Uferschwalben und Mauerseglern. Aufgrund geringer Erfahrungswerte und langwieriger Entwicklung wird eine Besiedelung nicht in Jahren, sondern in Jahrzehnten erwartet. Die letzten Uferschwalbenvorkommen waren nach Zeitzeugen in der inzwischen aufgegebenen Sandkuhle vor ca. 60 Jahren in der Nähe
Der Verein möchte darauf aufmerksam machen, dass zur Ansiedlung von Tierarten einzelne isolierte Maßnahmen alleine nicht ausreichen, sondern diese müssen auch in einem sinnvollen Umfeld durchgeführt werden. Im Falle des Eisvogel- und Nachtigallenprojektes besteht das Hinterland aus einem alternativ bewirtschafteten Hof und mehreren naturnahen Gärten, Privatgrundstücken, Gewässern und extensiv beweidetem Grünland. Nicht Aktionismus benötigt der Naturschutz, sondern langfristige Projekte und die Vernetzung von Biotopen und Habitaten
Seit April 2015 sind alle drei Eisvogelnisthilfen als besiedelt zu kennzeichnen.
Aufgrund der Höhe (1,80m) der Niströhre kann es nicht durch ein Kind verursacht worden sein und ist damit nicht als spielerischer sondern als Sabotage-Akt zu bewerten.
Überhaupt ist der Mensch die größte Bedrohung bei vielen Naturschutzprojekten.
Was sind das für Menschen, denen der Mord am wehrlosen Geschöpf Lust bereitet?